Karate ohne Grenzen

Aus dem Karateunterricht schöpft Lionel Freude, Spass und Selbstvertrauen.

Sportliche Aktivitäten bieten Lionel nicht nur die Möglichkeit, seine motorischen Fähigkeiten zu verbessern, sondern fördern auch seine soziale Integration in der Gruppe. Das positive Umfeld und die Unterstützung der PluSport-Leiterin tragen dazu bei, dass Lionel körperlich und emotional Fortschritte macht.

 

Ihre Spende hilft Kindern wie Lionel

Rowena Schmocker öffnet die Eingangstüre zur Karateschule Wado-Karate-Dojo-St.Gallen. Sie ist PluSport-Leiterin und unterrichtet Karate für Menschen mit Behinderung – ein Angebot von PluSport Behindertensport St.Gallen. Bald werden ihre Schülerinnen und Schüler zur wöchentlichen Karatestunde eintreffen.

Paula, eine junge Frau, ist die Erste. Weitere Karatekas, allesamt Menschen mit Behinderung, betreten die Räume der Karateschule, begrüssen einander und ziehen sich um. Plötzlich ist die helle Stimme eines kleinen Jungen zu hören. Lionel kommt zusammen mit seiner Begleiterin Barbara. «Gibst du mir meinen Karateanzug?», fragt er sie. Er will sich schnell umziehen, denn auf die Karatestunden freut er sich jeweils sehr. Lionel strahlt: «Ich habe den halbgelben Gürtel.» Rowena, seine Karateleiterin besitzt den schwarzen Gürtel und ist sein grosses Vorbild.

Lionel ist acht Jahre alt und hat eine Hemiplegie (Halbseitenlähmung). Er besucht eine heilpädagogische Schule für Kinder und Jugendliche mit einer Körper- und/ oder Mehrfachbeeinträchtigung in St.Gallen. Durch intensives Training und den engagierten Einsatz seiner Eltern hat es Lionel geschafft, seine Selbstständigkeit zurückzugewinnen und ohne Gehhilfe zu gehen. Um die Koordination verschiedener Bewegungen spielerisch zu üben und seinen Körper in anderen Bewegungen zu erfahren, nimmt er am Karateunterricht teil. In seiner Freizeit spielt er seinem Alter entsprechend und hört gerne Musik.

«Es wäre grossartig, wenn mehr Kinder zur Karategruppe stossen würden»

Die Altersdurchmischung der Karategruppe reicht von acht bis achtzig Jahren. Lionel ist der Jüngste. «Es wäre grossartig, wenn mehr Kinder zur Karategruppe stossen würden», meint Rowena. Mit einer Runde «Fangen spielen» wärmt sich die Gruppe auf. Der Altersunterschied wird auf einmal sehr klein. Lachend jagen sie einander nach; es macht allen Spass. Nach der Begrüssungszeremonie beginnt Rowena mit dem Vorzeigen der Katas. Das sind stilisierte Übungsformen, die gegen imaginäre Gegner ausgeführt werden. Aufgrund der Schwierigkeiten für Menschen mit Behinderung, bestimmte Bewegungsabläufe auswendig zu lernen, werden ihnen die Katas vorgezeigt. Das Unterrichten und Trainieren hier sei im Gegensatz zum Regelsporttraining weniger intensiv, erklärt Rowena. Ihre Trainingsstunden erlaubten mehr Raum zum Reden und auch mal für das gemeinsame Scherzen und Lachen zwischendurch.


Dank regelmässiger Aus- und Weiterbildung von Behindertensportleitenden bieten die Angebote von PluSport und seinen Partnerorganisationen eine hohe Qualität. Die Ausbildung bei PluSport ist eine lohnende Investition in die eigene Zukunft, aber auch in die Zukunft des schweizerischen Behindertensports.

Interessiert? Hier erfahren Sie mehr:
www.plusport.ch/ausbildung